Das Gemeindemagazin public präsentierte ein Ranking zur finanziellen Lage der österreichischen Gemeinden. Judendorf-Straßengel liegt in der Steiermark vorne, im nationalen Vergleich auf Platz drei.
Das public Bonitäts-Ranking 2014 hat eine Doppelspitze: die Tiroler Gemeinde Reith bei Kitzbühel und die Salzburger Gemeinde St. Johann im Pongau sind Österreichs finanzstärkste Kommunen. Sie verfügen im Vergleich mit anderen österreichischen Gemeinden gleicher Größe über eine sehr hohe Finanzkraft. Auf Platz drei liegt Judendorf-Straßengel, Steiermark. Gut abgeschnitten haben auch Gallmannsegg (Platz 5 im österreichischen Bonitätsvergleich), Wettmannstätten (Platz 8) und St. Margarethen bei Knittelfeld (Platz 14, "Aufsteiger des Jahres").
Platz 3 österreichweit und erster Platz unter Steiermarks Top-Gemeinden: Das freut Harald Mulle, SP-Ortschef von Judendorf-Straßengel zweifellos. Was seine Kommune besser als andere macht? "Wir wirtschaften gut, haben eine schlanke Verwaltung mit Top-Leuten und können im Gemeinderat gut zusammenarbeiten", lüftet Mulle das Erfolgsgeheimnis. Dazu kommt, dass die Kommune nördlich von Graz (rund 5850 Einwohner) "nie reich war, wir mussten immer sparsam und effizient wirtschaften", erläutert Mulle.
Das Budget beträgt heuer mehr als neun Millionen Euro im Jahr, die Steuerkraftquote (gut 900 Euro pro Kopf) ist im Vergleich zu anderen Gemeinden gering. Aber: "Der Verschuldungsgrad liegt gleichsam bei null, wenn man von Investitionen in die Kanalisation und die Kläranlage absieht". Auch die Altlasten durch den Erwerb von Gründen seien mittlerweile abgebaut.
Und in Zukunft? Judendorf-Straßengel fusioniert 2015 mit Gratwein, Eisbach und Gschnaidt zu einer 12.000-Einwohner-Gemeinde. Mulle erwartet sich dadurch jährlich eine Million Euro mehr an Steuereinnahmen.
Neben der Wirtschaftskraft und dem primären Finanzausgleich entscheiden die demografische Entwicklung sowie die Transferregime in den einzelnen Ländern über den Erfolg einer Gemeinde. Hinzu kommt ein gutes Gemeindemanagement. Effizientes Handeln, intelligentes Investieren und persönliches Engagement können so manchen Nachteil ausgleichen.
Quelle Kleine Zeitung